Sizilianische Hartweizengriess-Brötchen (Mafalde Siciliane) sehr fluffige Brötchen aus Hartweizengriessmehl, bedeckt mit Sesam. Diese Brötchen sind typisch für die sizilianische Küche und aufgrund des Sesams sicherlich auch von der arabischen Kultur beeinflusst.
Sie sind innen weich und aussen knusprig. Sie duften sehr stark, sowohl wegen des Griessmehls, aber vor allem wegen des Sesams. Diese Brötchen gibt es praktisch bei jedem Bäcker, zumindest dort, wo ich herkomme in Sizilien.
Sie sind super vielseitig, denn sie sind die perfekten Brötchen zum Füllen mit Panelle oder Kartoffelbällchen (Crocchè), aber auch einfach mit Käse, Gemüse, Aufschnitt... oder als Snack mit Haselnusscreme. Ich habe diese Dinge nicht zufällig ausgewählt, tatsächlich habe so viele Erinnerungen, die mit diesen Brötchen verbunden sind...
Es sind die Brötchen, die mein Onkel immer in der Bäckerei Spasciamaronna kaufte, weil sie dort besser waren, und die wir dann alle zusammen mit Panelle und/oder Kartoffelbällchen gefüllt assen. Ja, weil wir sie Kartoffelbällchen nennen, nicht Crocchè. Eine Kohlenhydratenbombe, aber niemand interessierte es, denn es gibt kaum etwas leckereres als diese Brötchen.
Es sind die Brötchen, die meine Grosseltern beim Bäcker kauften, der mit seinem kleinen weissen Lieferwagen durch die Strassen fuhr. Dieser kleine Lieferwagen, der jedes Mal nach Gutem roch, wenn er die Türen öffnete. Anschliessend assen wir diese Brötchen zum z'Vieri halbiert mit einer grosszügigen Schicht Haselnusscreme. Diese Haselnusscreme, die es in Gläsern mit Trickfilm-Bildern gab (meine Grosseltern hatten ein ganzes Set dieser Gläser) und die in Italien schon immer viel besser geschmeckt hat als hier...
Es sind die Brötchen, die einen bitteren Nachgeschmack hatten, weil es die Sandwiches waren, die wir auf der Rückreise im Zug assen, nachdem wir 5 Wochen in Sizilien verbracht hatten. Diese Brötchen wurden meistens mit Schinken und Provola-Käse-Scheiben belegt.
Ich wollte diese Mafalde Siciliane schon lange machen, aber naja... Ich bin so glücklich, sie gemacht zu haben, weil sie viele schöne Erinnerungen geweckt haben. Sie waren gut, aber es war nicht dasselbe... es könnte an der Meerluft liegen, an der fehlenden Gesellschaft oder am Bewusstsein, dass dieser z'Vieri nie wieder so schmecken wird wie zuvor.
500gr | Hartweizengriessmehl (Knöpfli-/Pastamehl) |
2 Teelöffel | Salz |
300ml | Wasser |
1 Teelöffel | Honig |
2gr | frische Hefe |
50gr | Olivenöl |
etwas | Sesam |
für 8 Brötchen
Zubereitung
Griessmehl und Salz in die Küchenmaschine geben und mischen. Honig und Hefe im Wasser auflösen und zum Griessmehl geben, zuletzt das Öl hinzufügen. Alles kneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Eine Kugel formen, abdecken und etwa 2h aufgehen lassen. Sobald ersichtlich ist, dass er anfängt aufzugehen, den Teig kurz falten und weitere 2h aufgehen lassen. Dann den Teig über Nacht in den Kühlschrank ruhen lassen (Dieser ganze Vorgang dient dazu, den Teig "reifen“ zu lassen, wodurch die Brötchen weicher werden. Wenn ihr nicht diese ganze Zeit habt, erhöht die Menge der Hefe und lasst den Teig aufgehen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat und fahrt dann mit dem Formen der Brötchen fort).
Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und 2h bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Teig in 8 gleiche Teile teilen, abdecken und einen Moment ruhen lassen, damit sich der Teig entspannt. Ein Stück Teig nehmen und der Länge nach mit den Händen flach drücken. Dann auf einer Seite beginnen den Teig zu einer kleinen Rolle einzurollen. Mit allen Teigstücken wiederholen, abdecken und eine halbe Stunde ruhen lassen.
Eine kleine Rolle nehmen und eine lange Wurst formen. Beginnt die Wurst S-Förmig zu schlängeln und dann das Ende der Wurst über die gesamte Form zu legen. Dies mit allen Rollen wiederholen.
Etwas Sesam in einen Teller geben, die Oberfläche der Brötchen mit Wasser bestreichen und die feuchte Seite der Brötchen in den Sesam drücken. Brötchen mit genug Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, abdecken und 1h aufgehen lassen.
Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Mafalde Siciliane im mittleren Teil Ofens 20–25min lang backen oder bis sie goldbraun (aber nicht verbrannt) sind. Sie eignen sich hervorragend zum Füllen mit Panelle oder Kartoffelbällchen (Crocché), aber auch mit Haselnusscreme...